Energieeffizienz für Logistikbetriebe
Auf einen Blick
Energieeffizienz
Dienstleistungen Logistik
Bundesweit
Beschreibung
Die Steigerung der Energieeffizienz hat sich zu einem bedeutenden Thema in Unternehmen entwickelt. Dass die Verbesserung der Energieeffizienz in der Zielhierarchie der Logistiker mehr und mehr an Bedeutung gewinnt, hat viele Gründe. Einen Fokus legt der 2019 veröffentlichte Leitfaden auf die effektivsten und effizientesten Maßnahmen zur Einsparung von Energieressourcen. Die Ansatzpunkte zur Steigerung der Energieeffizienz für Logistikunternehmen sind im Wesentlichen bei den Gebäuden (Lager und Büro), bei den Lagerhaltungssystemen sowie beim Transport zu finden. Es gilt, die richtigen Maßnahmen unternehmensindividuell auszuwählen und diese auf die richtige Weise umzusetzen. Besonders wichtig ist dabei, sich vor der Umsetzung von Maßnahmen eingehend zu informieren und systematisch vorzugehen.
Insgesamt zeigt der Leitfaden auf, dass auch kleinen und mittleren Unternehmen in der Logistikbranche eine Fülle an Maßnahmen zur Verfügung steht, um die Energieeffizienz zu steigern.
Effizienzpotentiale in Gebäuden
Im Bereich der Gebäude ist zwischen Maßnahmen für Bestandsgebäude und für Neubauten zu unterscheiden. Auch bei Bestandsgebäuden gibt es eine Vielzahl von Ansatzpunkten, um die Energieeffizienz zu steigern. Diese lassen sich systematisieren nach Ansatzpunkten an der Gebäudehülle, der Beleuchtung, der Heizungsanlage, der Klimatisierung, bei Druckluftanlagen sowie der Eigenenergieversorgung.
Die Beleuchtung macht in einer typischen Logistikhalle etwa ein Drittel des Energieverbrauchs aus. Dementsprechend hoch ist auch das Einsparpotenzial. Die Ansatzpunkte reichen vom Austausch der vorhandenen Leuchtmittel über eine Neukonzeptionierung der Beleuchtungsanlage bis hin zu einem zentral gesteuerten Beleuchtungssystem.
Vor allem bei Logistikhallen bestehen Herausforderungen durch die Gebäudehöhe und die mit Wärme zu versorgende Fläche. Hier haben sich dezentrale Systeme, bei denen Wärmeerzeuger und Wärmeverteiler in einer Einheit zusammengefasst sind, als vorteilhaft erwiesen.
Effizienzpotentiale in Logistikprozessen
Die eingesetzte Lagertechnik, (automatisierte) Fördertechnik sowie Flurförderzeuge tragen mit etwa einem Viertel wesentlich zum Ener- gieverbrauch in einem Lager bei. Auf Informations- und Kommunikationstechnologien so- wie die restlichen Verbraucher entfällt etwa ein Drittel des Energieverbrauchs im Lager. In beiden Bereichen sind Einsparungen möglich und im Leitfaden beschrieben.
Der Transport von Gütern ist für viele Logistikunternehmen nach wie vor der Schwerpunkt ihrer Tätigkeit. Ansatzpunkte zur Steigerung der Energieeffizienz bestehen in der Fuhrparkmodernisierung, dem Einsatz emissionsarmer Fahrzeuge oder in Maßnahmen zur Optimierung der Transportprozesse, wie der Bündelung von Sendungen, der Vermeidung von Leerfahrten oder im Einsatz von Telematiksystemen. Trainings zur Reduzierung des Kraftstoffverbrauches sind in vielen Betrieben Standard. Hinzu kommt der Einsatz alternativer Antriebe. Die Eignung der verschiedenen Antriebskonzepte für die unterschiedlichen Einsatzbereiche im Stadtverkehr, im Regional- oder Flächenverkehr und im Fernverkehr hängt direkt mit den zurückzulegenden Distanzen, der Charakteristik der Touren und der benötigten Nutzlast zusammen.
Verteilerverkehre in den Ballungsräumen können gut mit vollelektrischen Fahrzeugen abgewickelt werden. Regionalverkehre bedingen gegenwärtig häufig noch den Einsatz von Hybridantrieben, teilweise genügen die Reichweiten und Nutzlasten vollelektrischer Fahrzeuge aber auch in diesem Transportsegment. Im Fernverkehr sprechen die nötigen Reichweiten und Nutzlasten gegenwärtig bei der Masse der Unternehmen gegen den Einsatz von Elektro-LKW.
Neue Ansätze in der Logistik sind insbesondere bei der Versorgung urbaner Zentren erforderlich. Der Innenstadtverkehr und die „letzte Meile“ stellen große Herausforderungen dar. Logistiker stehen hier in einem Spannungsfeld von steigendem Waren- und Transportvolumen, schon heute ausgelasteter beziehungsweise überlasteter Verkehrsinfrastruktur, steigenden Kundenanforderungen, politischer und gesellschaftlicher Anforderungen hinsichtlich Klima- und Umweltschutz sowie der eigenen Wirtschaftlichkeit.
Download und weitere Informationen
Den ganzen Leitfaden können Sie hier auf der Webseite der IHK Region Stuttgar nachlesen: https://www.ihk.de/stuttgart/fuer-unternehmen/innovation/energie/energieeffizienz/leitfaden-energieeffizienz-in-der-logistik-4319128
Bei der Einschätzung von konkreten individuellen Einsparpotenzialen in Unternehmen aus Baden-Württemberg helfen die regionalen Kompetenzstellen des Netzwerks Regionale Kompetenzstelle Ressourceneffizienz (KEFF+). Als unabhängiger Ansprechpartner unterstützt KEFF vor allem kleine und mittlere Unternehmen bei den ersten Schritten zur Identifikation von Energieeinsparpotenzialen.
Quellenangabe
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