Elektromobilität im Fuhrpark
Auf einen Blick
Mobilität
Bundesweit
Kurzfristig (bis 2 Monate)
Organisatorisch
Beschreibung
Die Umstellung des Fuhrparkes auf Fahrzeuge mit elektrischen Antrieben stellt ein wichtiges Handlungsfeld im betrieblichen Mobilitätsmanagement dar, welches Potenziale zur Reduzierung von Emissionen und Kosteneinsparungen birgt. In diesem Factsheet erfahren Sie, wie Sie den Umstieg auf Elektromobilität in Ihrem Unternehmen erfolgreich gestalten können. Zunächst erfolgt eine Einordnung mit Vergleich zu anderen Antriebsarten und im Anschluss werden wichtige Hinweise zur Umsetzung gegeben. Genaue Umsetzungsschritte geben Hinweise zum Vorgehen. Beleuchtet werden aber auch die Herausforderungen, die beim Thema Elektromobilität bestehen.
Die Elektromobilität gewinnt im Bereich des nachhaltigen betrieblichen Mobilitätsmanagements immer weiter an Bedeutung. Mit der Umstellung des Fuhrparkes auf elektrische Antriebe kann das Ziel, die Umweltbelastung der betrieblichen Mobilität zu reduzieren, erreicht werden. Eine immer größere Auswahl an Modellen in allen Fahrzeugklassen, immer größere Reichweiten und der Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur erleichtern den Umstieg auf Elektrofahrzeuge im Fuhrpark. Vorteile von elektrischen Fahrzeugen gegenüber Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren sind bei positiven Umweltwirkungen und Kosteneinsparungen zu finden. Werden die Treibhausgasemissionen der Fahrzeugproduktion, der Erzeugung des Kraftstoffes beziehungsweise der Energie sowie des Einsatzes auf der Straße verglichen, ist Elektromobilität umweltfreundlicher als andere Kraftstoffarten. Die Treibhausgasemissionen von Diesel und Benzin eines Fahrzeuges der Golfklasse liegen bei mehr als 200 g/km, wohingegen die Emissionen von Elektrofahrzeugen (mit deutschem Strommix) bei 115 g/km liegen. Wird der Strom zum Beispiel vollständig aus Windenergie bezogen, werden noch weniger Treibhausgasemissionen verursacht. Auch wenn die Tankkosten von Elektrofahrzeugen mit Benzin- und Dieselfahrzeugen verglichen werden, haben Fahrzeuge mit elektrischen Antrieben Vorteile. Beim Vollkostenvergleich zwischen den verschiedenen Antriebsarten hingegen kommt es noch darauf an, welche Fahrzeugklassen verglichen werden und welche Jahreslaufleistungen die Fahrzeuge haben.
Umsetzung
Umsetzung
Bei der Umsetzung von Elektromobilität im Fuhrpark kann es sich um den Austausch von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren, die Anschaffung von neuen Fahrzeugen und auch die Einbindung von Fahrrädern oder Rollern mit elektrischen Antrieben handeln. Die Einführung von Elektromobilität sollte auch immer im Zusammenhang mit einer Fuhrparkanalyse stehen, um somit die passenden Fahrzeugmodelle auf Grundlage der bisherigen Fahrzeugnutzung zu wählen. Dazu zählt auch die wichtige Beachtung von benötigten Fahrzeugreichweiten, Ladeleistungen der Fahrzeuge und eventuell benötigten Anforderungen wie zum Beispiel Nutzlasten. Daneben können weitere Maßnahmen des Fuhrparkmanagements sinnvoll sein, wozu unter anderem auch die Reduzierung von Flotengrößen durch Fahrzeugpooling und die Einbindung von Carsharing-Fahrzeugen für Spitzenlasten zählen kann.
Des Weiteren zählt zur Umsetzung von Elektromobilität immer auch die gleichzeitige Planung der benötigten Ladeinfrastruktur. Der Ladebedarf und die Anzahl der benötigten Ladepunkte sind abhängig von der Art und Dauer der Fahrzeugnutzung und auch den technischen Parametern der Fahrzeuge. Zudem müssen Fragestellungen zu benötigter Ladeleistung der Infrastruktur, der Art und Ausgestaltung eines Lastmanagements oder auch benötigter neuer Netzanschlüsse mitgedacht werden.
Elektromobilität im Fuhrpark bedeutet aber auch die Integration von anderen Mobilitätsformen wie zum Beispiel Fahrrädern, Elektrorollern oder auch E-Scootern. Vor allem für kurze Distanzen sind diese Verkehrsmitel eine kostengünstige und umwelltreundliche Alternative.
Umsetzungsschritte
Bevor der Fuhrpark auf elektrische Fahrzeuge umgestellt wird, sollte eine genaue Strategieentwicklung sowie eine Analyse der Fuhrparkzusammensetzung stattfinden. Dazu können die folgenden Umsetzungsschritte durchgeführt werden:
- Analyse des Ist-Zustandes
- Entwicklung einer Strategie
- Auswahl der Fahrzeuge
- Beschaffung der Fahrzeuge
- Planung und Ausbau der Ladeinfrastruktur
- Schulung der Mitarbeitenden
Chancen und Herausforderungen
Zweck und Nutzen
Unternehmen können durch die Einführung und den Ausbau von Elektromobilität die eigene Außenwirkung als nachhaltiger und fortschrittlicher Arbeitgeber verbessern. Des Weiteren wird durch die Entwicklung einer Elektromobilitätsstrategie und die Einführung von emissionsarmen Fahrzeugen auch die Motivation der Mitarbeiter:innen beim Klimaschutz gestärkt. Als Arbeitgeber wird somit auch nach innen die Positionierung als nachhaltiges Unternehmen hervorgehoben.
Herausforderungen
Auch wenn Elektromobilität in den letzten Jahren stark gefördert wurde und Elektrofahrzeuge immer verbreiteter sind, gibt es dennoch Herausforderungen, die weiterhin beim Thema Elektromobilität im Fuhrpark zu beachten sind. Trotz der zahlreichen Förderprogramme waren Elektrofahrzeuge lange Zeit hinsichtlich der Anschaffungskosten teurer als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren. Mittlerweile sind die Preise von Elektrofahrzeugen generell gesunken, dennoch können die Anschaffungskosten weiterhin eine Herausforderung darstellen. Ähnlich verhält es sich bei den Reichweiten der elektrischen Fahrzeuge, welche deutlich gestiegen sind, aber bei bestimmten Einsatzzwecken noch nicht ausreichend sein können. In direktem Zusammenhang damit steht der Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur, welcher nicht abgeschlossen ist und eventuell noch zu Herausforderungen beim Aufladen der Fahrzeuge führen kann. Daneben kann das Thema Elektromobilität auf Bedenken und mangelnde Akzeptanz bei der Belegschaft stoßen.
Praxisbeispiel
Praxisbeispiel 1
Maßnahme | Umstellung Fuhrpark auf Elektrofahzeuge |
Anzahl Elektrofahrzeuge | 130 Elektrofahrzeuge |
CO2-Einsparung | 1.500 Tonnen pro Jahr |
Praxisbeispiel 2
Maßnahme | Errichtung von Ladepunkten für Firmenfuhrpark |
Anzahl Ladepunkte | 27 |
Investitionskosten | 42.000 € für Installation |
Quellenangabe
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