Green Roofs - extensive Dachbegrünung unserer Raucherunterstände

Angesichts der urbanisierten Umgebung unseres Werksgeländes mit vielen versiegelten Flächen und wenig Lebensraum für Tiere suchten wir nach Wegen, mehr Natur zu integrieren. Dachbegrünungen sind bei uns bereits etabliert, doch sahen wir Potenzial, auch kleinere Gebäude zu begrünen. Besonders ins Auge fielen uns die Raucherunterstände. Sie bieten definierte Bereiche, in denen das Rauchen erlaubt ist und Schutz vor dem Wetter bieten. Unser Projekt schützt nicht nur Raucher vor den Elementen, sondern auch die Dachkonstruktionen der Unterstände. Es schafft Lebensräume für Insekten in sonst ungeeigneten Umgebungen, speichert Regenwasser, verbessert das Mikroklima und bringt viele weitere positive Effekte. Derzeit sind vier Raucherunterstände begrünt, was einer Fläche von 34,08 m² entspricht. Eine Begrünung aller Unterstände am Standort würde eine Fläche von 237,60 m² umfassen. Wir möchten das Projekt auf alle Raucherunterstände ausweiten und auf weitere kleine Gebäude übertragen. Eine Optimierung durch Hinzufügen von Sandflächen oder Totholz als zusätzlichen Lebensraum für Insekten ist denkbar. Mit diesem Projekt wollen wir die Biodiversität fördern und aktiv zum Umwelt- und Klimaschutz beitragen sowie nachhaltig zu den Zielen 11 (Nachhaltige Städte und Gemeinden), 13 (Weltweit Klimaschutz umsetzen) und 15 (Leben an Land) der Sustainable Development Goals beitragen.

Roche Diagnostics GmbH

Roche ist führender Anbieter von In-vitro-Diagnostika und stellt transformative Lösungen für wichtige Therapiebereiche bereit. Entwicklung neuer Medikamente und Diagnostika, sowie Generierung von datenbasierten Erkenntnissen für eine bessere Gesundheitsversorgung.

Das Team

Amelie Flörsch, Emeli Kulzer

Was war, aus Team-Sicht, überraschend schön oder unerwartet aufregend an eurem Energie-Scouts-Projekt?

"Unser Projekt ermöglichte es uns, Kontakte zu Personen zu knüpfen, zu denen wir im Rahmen unserer Ausbildung sonst keinen direkten Zugang gehabt hätten. Dies erlaubte es uns, unsere Erfahrungen zu vertiefen und wertvollen neuen Input zu erhalten, was äußerst nützlich war. Außerdem gewannen wir Einblicke in bereits realisierte Dachbegrünungen und erweiterten unser Wissen im Bereich der Nachhaltigkeit."

Betrieblicher Klimaschutz, aber wo beginnen? Was würdet ihr Menschen raten, die an ihrem Arbeitsplatz zum Klimaschutz beitragen möchten?

"Menschen, die einen positiven Beitrag zum Klimaschutz leisten wollen, sollten mit offenen Augen und Ohren durch ihre Umgebung gehen. Wenn sie ein Verbesserungspotential oder ein Defizit erkennen, könnte dies wie bei einem Unfallbericht analysiert werden:

• Wo hat sich der Unfall ereignet? (Unfallort)
• Was ist geschehen? (Art des Unfalls)
• Wie hat sich der Unfall zugetragen? (Unfallhergang)
• Warum ist der Unfall geschehen? (Gründe und Ursachen)
• Welche Folgen hat der Unfall?
• Wer oder Was ist beteiligt?

Klimaschutz ist ein Prozess, an dem viele Leute mitarbeiten müssen. Natürlich gibt es Personen, die mehr Entscheidungsmacht haben als andere, diese sollten sich ihrer Position bewusst sein. Aber das sollte die anderen Beteiligten nicht davon abhalten zu versuchen, Dinge zu verbessern und die Debatte um den Klimaschutz positiv zu beeinflussen."

Das Modul Biodiversität soll den Artenschutz fördern. Welche Bedeutung hat Biodiversität für eure Branche/Sektor/Beruf? Was können wir tun, um Ressourcen zu sparen und Arten zu schützen?

"Biodiversität ist in allen Branchen, Sektoren und Berufen von großer Bedeutung. Selbst wenn es nicht die Hauptaufgabe ist, ist es entscheidend, sich damit auseinanderzusetzen und einen positiven Beitrag zu leisten. Firmen sollten den Artenschutz in ihren Alltag integrieren und nach Optimierungsmöglichkeiten suchen. Nachhaltiges und energieeffizientes Arbeiten muss Priorität haben, um die Umwelt zu schützen und Ressourcen zu schonen. Selbst kleinste Einsparungen können eine große Wirkung entfalten. Es ist wichtig, im Einklang mit der Natur zu leben, anstatt gegen sie zu bauen oder Flächen zu versiegeln. Die Schaffung neuer Lebensräume und die Verhinderung des Artensterbens sind entscheidend."

Dies ist ein für die Bestenehrung 2024 der Energie-Scouts nominiertes Praxisprojekt. Die Bewertung der Projekte erfolgte durch Vertreter:innen des UNK, des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz, der Deutschen Industrie- und Handelskammer, des Zentralverbands des deutschen Handwerks, des VDI ZRE, des Umweltbundesamts und der Bodensee-Stiftung.

Das Energie-Scout-Programm ist eine Zusatzqualifizierung für Auszubildende im Bereich Energieeffizienz und betrieblicher Klimaschutz. Mehr als 60 Industrie- und Handelskammern im gesamten Bundesgebiet bieten die Qualifizierung regelmäßig an. Zum Programm gehört auch die Entwicklung und nach Möglichkeit auch Umsetzung eines Einsparprojektes im Ausbildungsbetrieb. Einmal im Jahr werden die Teams mit den regional besten Projekten nach Berlin zur Bestehrung der Energie-Scouts eingeladen. Im Jahr 2024 sind mehrer Teams aus der ganzen Bundesrepublik für den Wettbewerb nominiert.