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Leitfaden

Physische Klimarisiken managen

Zusammenfassung dieser Einführung zum Management physischer Klimarisiken für Unternehmen, veröffentlicht vom Umweltbundesamt (UBA).

Auf einen Blick

Themenkategorie
Klimaziele und -strategien
Bundesland
Bundesweit
Umsetzungszeitraum
Langfristig (ab 6 Monate)
Investitionsaufwand
Organisatorisch
  • Biodiversität
  • Wasser
  • Anpassung an den Klimawandel

Beschreibung

Der Klimawandel und seine Folgen sind auch in Deutschland immer deutlicher erkennbar. Klimaprojektionen zeigen, dass die Durchschnittstemperatur zukünftig weiter ansteigen sowie Trockenheit, Hitze und Starkregenereignisse als Folge des Klimawandels zunehmen und intensiver werden. In der Konsequenz sind einige Unternehmen bereits heute vom Klimawandel betroffen und das Risiko nimmt zu.
Vor diesem Hintergrund werden im Rahmen der europäischen Berichtspflichten – also den Regelungen zur EU-Taxonomie und den European Sustainability Reporting Standards (ESRS) – auch Angaben zu physischen Klimarisiken und deren Management gefordert. 

Physische Risiken des Klimawandels sind Risiken, die aus den Folgen des Klimawandels, wie etwa Extremwetterereignissen, Dürren oder dem Anstieg des Meeresspiegels, resultieren.

Diese Broschüre zum Management physischer Klimarisiken richtet sich an produzierende Unternehmen ab ca. 500 Mitarbeitende bis hin zu großen Konzernen. Die Informationen sollen auch für kleinere Unternehmen und andere Branchen, wie dem Handel, nützlich sein.

Folgen und Risiken des Klimawandels

Deutschland ist bereits flächendeckend durch den Klimawandel betroffen. Zukünftig wird unter anderem mit einem weiteren Anstieg der Durchschnittstemperatur, einer Zunahme an Trockenheit und Hitze sowie einer Zunahme von Starkregenereignissen gerechnet. Die Auswirkungen sind räumlich unterschiedlich ausgeprägt. Es gibt Auswirkungen wie den Meeresspiegelanstieg oder zunehmende Flusshochwasser, die nur in bestimmten Regionen auftreten. Beispielsweise lässt sich feststellen, dass es insbesondere an der Küste zu einem erheblichen Anstieg an Starkregen kommen dürfte. In den trockensten Regionen Deutschlands, das sind insbesondere weite Teile Ostdeutschlands, können ebenfalls mehr Starkregen-, aber auch deutlich mehr Hitzeereignisse, auftreten. Extreme Wetterereignisse werden besonders im Osten und Südwesten vermehrt erwartet. Gebiete in Flussnähe werden zunehmend durch Hoch- und Niedrigwasser beeinträchtigt. In den Küstenregionen wird der beschleunigte Meeresspiegelanstieg zu Belastungen und Problemen führen.

Die Folgen des Klimawandels gefährden auch Gebäude und Infrastrukturen. Sie können beispielsweise durch Flusshochwasser oder Stürme beschädigt werden. Durch häufigere und längere Niedrigwasserereignisse kann die Schiffbarkeit von Wasserstraßen beeinträchtigt werden. Langfristig werden insbesondere alle Systeme in den Küstenregionen unter dem Meeresspiegelanstieg leiden. Aber auch transnationale Folgen des Klimawandels, beispielweise infolge unterbrochener Lieferketten, werden an Bedeutung gewinnen und damit auch naturferne Wirtschaftssysteme stark beeinträchtigen.

Genauere Daten und Prognosen finden Sie in Kapitel 2 der Broschüre.

Management physischer Klimarisiken

Die Auseinandersetzung mit physischen Klimarisiken ist für viele Unternehmen ein neues Themen- und Aufgabengebiet. Damit verbunden sind neue Begrifflichkeiten und Vorgehensweisen, die durch die Klimarisikoforschung geprägt sind. Um den Einstieg zu erleichtern, werden in Kapitel 3 der Borschüre die folgenden grundlegende Begriffe erläutert:

  • Klimagefahr und Klimarisiko
  • Zeithorizonte
  • Klimaszenarien

Desweiteren werden in diesem Kapitel Informationsquellen zu gegenwärtigen und zukünftigen Klimagefahren und eine Einführungen in die Klimarisikoanalyse gegeben. 

Der Ablauf einer Klimarisikoanalyse erfolgt in sechs Schritten

  1. Festlegung der Untersuchungsobjekte
  2. Bestimmung der Systemelemente
  3. Klärung des Zeithorizonts (und mehr)
  4. Bestimmung der potenziell relevanten Klimagefahren
  5. Zusammenstellung von Informationen zu den Klimagefahren
  6. Identifizierung und Bewertung der physischen Klimarisiken

Für das Management physischer Klimarisken spielen, neben der Klimarisikoanalyse, die Governance, das strategische Managment und das Monitoring eine Rolle. Entscheidend sind dann die technischen und organisatorischen Maßnahmen zur Reduzierung der Risiken (operative Klimaanpassungsmaßnahmen), wobei auch die externe Kommunikation u.a. für Investoren eine Rolle spielt. 

Rechtliche Anforderungen und internationale Rahmenwerke

Kapitel 4 beschäftigt sich mit den rechtlichen Anforderungen und internationalen Rahmenwerken. Eine Rolle spielen hierbei

  • EU-Taxonomie: zu den Anforderungen gehört die Vorlage einer Klimarisikoanalyse sowie eine Übersicht mit zugehörigen Anpassungsmaßnahmen;
  • die Europäische Richtlinie für Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD) und die Berichtsanforderungen für die CSRD, die in den Europäischen Standards (ESRS) definiert werden und auf der Global Reporting Initiative (GRI) und die Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD) aufbauen. Gemäß ESRS E1 Climate Change muss unter anderem angegeben werden, welche wesentlichen klimabezogenen physischen Risiken ein Unternehmen identifiziert hat und wie zu deren Bestimmung vorgegangen wurde.

Den Leitfaden des UBA finden Sie hier.

Quellenangabe

Partner

Umweltbundesamt (UBA)

Kontakt aufnehmen

Datum

Zuletzt geändert am 03. April 2024

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